Schulstart in NRW

Kritik an wohlüberlegten Maßnahmen unangebracht

20.04.2020

Kritik an wohlüberlegten Maßnahmen unangebracht

„Die von der SPD im Rhein-Kreis Neuss veröffentlichte Pressemitteilung ist an vielen Stellen an Polemik nicht zu überbieten“ macht der CDU-Landtagsabgeordnete für die Stadt Neuss, Dr. Jörg Geerlings, in seiner Funktion als erster stellvertretender Vorsitzender der CDU im Rhein-Kreis Neuss deutlich. „Den umsichtigen Fahrplan zur Wiederaufnahme des Schulbetriebs als gefährlichen und gesundheitsgefährdenden Weg für die Schulgemeinschaften zu betiteln zeigt doch dass man hier die Angst der Menschen für die eigenen Zwecke instrumentalisieren möchte. In dieser Haltung sehe ich einen fatalen Schritt in die falsche Richtung. Wir müssen nun alle zusammen zaghaft Mut auf eine schrittweise Rückkehr zu einer gewissen Normalität schöpfen dürfen, statt das Vertrauen in die wohl überlegten Maßnahmen zu erschüttern. Es handelt sich bei diesem Vorgehen keinesfalls um einen unüberlegten Vorstoß der NRW-Landesregierung, wie die SPD in ihrer Mitteilung suggerieren möchte. Die Maßnahmen entspringen einer Konsensentscheidung der Ministerpräsidenten, nach der auch in SPD-geführten Ländern der Schulbetrieb ebenfalls in dieser oder der kommenden Woche aufgenommen werden soll.“

Heike Troles, CDU-Landtagsabgeordnete für Grevenbroich, Dormagen und Rommerskirchen und stellvertretende Vorsitzende der CDU im Rhein-Kreis Neuss zeigt mit Blick auf die Schulen in ihrem Wahlkreis auf, dass das bisher erhaltene Echo zum Start durchweg positiv sei. „Im engen Austausch mit den Leitungen aller Schulformen erhalte ich sowohl von Seiten der Lehrerschaft als auch dem überwiegenden Teil der Eltern positive Resonanzen zu den vom Ministerium verbreiteten Informationen. Vielmehr offenbart sich, dass die Schulträger, in diesem Fall also die Städte, in den vergangenen fünf Wochen leider keinerlei Vorkehrungen mit Blick auf die Anschaffung von ausreichenden Mengen an Desinfektionsmitteln und entsprechenden Spendern getroffen haben. Die überbordende Kritik der SPD am Vorgehen der Landesregierung kann ich daher nicht nachvollziehen.“ In den Augen der Bildungspolitikerin ist der Schulstart essentiell um den Schülerinnen und Schülern, die vor wichtigen Abschlussprüfungen stehen, Gewissheit und Orientierung in diesen turbulenten Zeiten geben zu können. Dabei stehe die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, als auch der Lehrkräfte im Mittelpunkt der gefällten Entscheidungen. Zu diesen gehörte auch die Verschiebung von Prüfungsterminen, unter anderem des Abiturs auf den 12. Mai. „Dass die SPD in diesen Handlungen die Haltung sehen möchte, uns seien Prüfungen wichtiger als das Menschenwohl, lässt doch tief blicken. Aber wer sich darüber hinaus zur steilen These vergreift, die Landesregierung benütze die Lehrer- und Schülerschaft als „Versuchskaninchen“ um sich in dieser gesellschaftlichen Krisensituation zu profilieren, der sollte sich nicht über den mangelnden Zuspruch aus der eigenen Bevölkerung wundern“ so Troles weiter. 

Auch Dr. Dieter W. Welsink, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, hält die Position der SPD im Rhein-Kreis Neuss für unangebracht. „Für Ausnahmesituationen, wie wir sie gerade erleben, gibt es keine Patentlösungen. Die Konsensentscheidung der Ministerpräsidenten zeigt doch aber, dass das abgestimmte Vorgehen partei- und sicher auch meinungsübergreifend Zuspruch gefunden hat. Wir alle müssen nun gemeinsam Konzepte für einen Weg aus den selbst auferlegten Einschränkungen unseres alltäglichen Lebens entwickeln. Dieser Wettstreit der Ideen fordert unser aller Kreativität, er lebt von konstruktiver Kritik. Diese lässt die SPD mit Pressemitteilungen wie der vorliegenden leider in Gänze vermissen. Unsere Abgeordneten in Berlin und Düsseldorf und ihre Kolleginnen und Kollegen arbeiten an hervorragenden Lösungen zur Eindämmung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Krise. Wir im Rhein-Kreis Neuss stehen daher hundertprozentig hinter den getroffenen Entscheidungen.“