Zum Geburtstag von Dr. Hans-Ulrich Klose

Klose steht für Kontinuität

29.03.2005
Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 29. März 2005

In der Mark Brandenburg geboren, betrat der damals noch 21-jährige Flüchtling Hans-Ulrich Klose am 3. März 1957 erstmals Korschenbroicher Boden. Angekommen - auch im übertragenen Sinne - ist er in seiner zweiten Heimat längst. Und doch war es etwas besonderes, als ihm Parteifreunde 1994 antrugen, er möge in der Nachfolge von Heinrich Mühlen für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Korschenbroich kandidieren. „Das war eine hohe Ehre für mich“, sagt Hans-Ulrich Klose auch heute noch, „für mich als Zugezogener.“ Die hohe Wertschätzung weit über die Grenzen Korschenbroichs hinaus hat er sich erarbeitet, diese hohe Wertschätzung wird er heute erfahren, wenn die Gratulanten herbeieilen, um ihm zur Vollendung des 70. Lebensjahres zu gratulieren.

Den runden Geburtstag vor Augen gehen ihm zwei Gedanken durch den Kopf. „Mich wundert, wie schnell die Zeit vergeht“, sagt er, „dabei bin ich sehr dankbar, dass ich in guter Verfassung so alt geworden bin.“ Der Name Klose steht für Kontinuität. Wenn er Verantwortung übernahm, dann auch auf Dauer. Wenn am 22. Mai ein neuer Landtag gewählt wird, dann ist aber für ihn in Düsseldorf Schluss: Mit Hans-Ulrich Klose scheidet der dienstälteste Landtagsabgeordnete aus - 38 Jahre saß er auf der Oppositionsbank, fühlt sich aber dennoch nicht gänzlich von der politischen Gestaltung ausgeschlossen: „Ich war durchaus erfolgreich, wenn auch in kleinen Schritten.“ So wirkte er aktuell an der jüngsten Diätenreform mit: „Da ist uns etwas Bahnbrechendes gelungen.“ 18 Jahre war er angesehener Vizepräsident des Düsseldorfer Parlaments. Seit 1961 gehört er dem Kreistag an; bis heute führt er als Vorsitzender den Sozialausschuss: „Eine wunderbare Aufgabe mit der großen Chance Politik für die Schwachen in unserer Gesellschaft zu gestalten.“ Ein Vierteljahrhundert war er Vorsitzender der Kreis-CDU. Dabei habe er versucht, junge Talente zu fordern und zu fördern, „weil ich immer Menschen begegnet bin, die mich gefordert und gefördert haben.“ Aber damals wie heute gelte: „Fürs Nichtstun gibt’s Nichts.“

Hans-Ulrich Klose, der als junger Mann nicht die Aufnahme in die SED beantragen mochte und für seine Kontakte zur Westberliner CDU 1956 für zehn Monate als „Kriegsvorbereiter“ ins Zuchthaus musste, um anschließend in den „Westen“ zu fliehen, schöpft seine Kraft aus dem christlichen Glaube, engagiert sich als Synodaler der Evangelischen Kirche. Wichtig ist ihm die Familie. Mit seiner Frau Gertraud, mit der er 44 Jahre verheiratet ist, hat er zwei Kinder, Carola und Christoph.

-lü-