Ausbildungsberufe im Fokus

„Der Imagewandel ist längst überfällig“

17.09.2019

„Der Imagewandel ist längst überfällig“

„Das Image der Ausbildungsberufe wieder zu verbessern und die Mädchen und Jungen von den wirklich attraktiven Perspektiven dieser beruflichen Karrierewege zu überzeugen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, stellt die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Kreistagsfraktion, Birte Wienands, fest.

Unter dem Thema „Ausbildungsplätze im Wandel – der Strukturwandel als Chance für unsere Region?“ konnte Wienands zur Sitzung des Arbeitskreises Bildung der Fraktion mit der für den Bereich Ausbildung im Rhein-Kreis Neuss zuständigen Michaela Uelkes von der IHK Mittlerer Niederrhein und dem Zimmerermeister Johannes Schmitz, seines Zeichens Kreislehrlingswart der Kreishandwerkerschaft Niederrhein und zuständig für die Betreuung der Auszubildenden im Bezirk, zwei fachkundige Gäste begrüßen.

Unter die Anwesenden mischten sich neben den Mitgliedern der Kreistagsfraktion auch Vertreterinnen und Vertreter der Schulleitungen der in Trägerschaft des Kreises befindlichen Berufsbildungszentren und Förderschulen. „Die CDU-Kreistagsfraktion befindet sich stets im engen Austausch mit den Kreisschulen um aus erster Hand zu erfahren wie wir diese auf politischem Wege unterstützen können. Daher freut es mich sehr, dass auch die Schulleitungen die konstruktiven Diskussionen der Veranstaltung mit Ihren Erfahrungen bereichern konnten.“

Der Arbeitskreis analysierte in seiner Sitzung nicht nur die bestehenden Probleme rund um das Thema Ausbildung, sondern versuchte zugleich Ansätze zur Steigerung der Attraktivität von Ausbildungsberufen zu erarbeiten.

Die Anwesenden zeigten sich darin einig, dass sowohl die zu erlernenden Tätigkeiten, als auch die erreichbaren Verdienstmöglichkeiten eine Ausbildung durchaus attraktiv erscheinen lassen. „Nimmt man zudem die Digitalisierung sowie den für unsere Region prägenden Strukturwandel,der zu zusätzlichen Veränderungen der Beschäftigungsperspektiven führen wird, in den Blick, kann man feststellen, dass sich die Auszubildenden mit immer komplexeren Tätigkeiten auseinandersetzen müssen. Dies betrifft den Dienstleistungssektor, aber zunehmend auch die Industrie und das Handwerk. Angesichts der Vielzahl an Studienabbrechern müssen Politik, Kammern und Schulen gemeinsam Aufklärungsarbeit leisten und für eine Ausbildung als hervorragende Basis für weitere berufliche Ziele werben. Der Imagewandel ist längst überfällig“ fasst Birte Wienands ihre Eindrücke nach der Sitzung zusammen.

Zugleich stellt die Kreistagsabgeordnete fest, dass Ausbildungs- und Beschäftigungschancen für Schülerinnen und Schüler geschaffen werden müssten, die den Anforderungen an den Berufsschulen kognitiv nicht gewachsen sind, aber „zweifelsohne wertvolle Arbeitskräfte“ in unterschiedlichsten Branchen sein könnten. „Einen möglichen Weg stellen hierbei die Überlegungen der Kammern zur Ausstellung von Zertifikaten dar. Diese sollen bereits erlernte Fachkenntnisse bescheinigen. Ein wirklich sinnvoller Ansatz, den auch wir im Rhein-Kreis Neuss vorantreiben werden.“

Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Dr. Dieter W. Welsink, macht deutlich, dass nicht nur bei den Schülerinnen und Schülern Überzeugungsarbeit in Sachen Ausbildung zu leisten ist, sondern vor allem auch bei den Eltern: „Die Eltern nehmen in Fragen der beruflichen Orientierung ihrer Kinder weiterhin einen bestimmenden Faktor ein. Wenn die Anreize einer Ausbildung im Vergleich zum Beginn eines Studiums auch den Eltern vermittelt werden können, ist ein wichtiger Schritt zur Belebung des Ausbildungsmarktes gemacht. Dieses Ziel erreicht man meiner Auffassung nach am Leichtesten über die Begeisterungsfähigkeit der Kinder. Umso wichtiger ist die Arbeit der Kammern in den Schulen, die die CDU-Kreistagsfraktion in ihrer Arbeit aktiv unterstützt.“