Appell an Ministerpräsident und Landesverkehrsminister

Der Zustand der Rheinbrücken bedroht die wirtschaftliche Prosperität im Kreis

04.09.2023

Der Zustand der Rheinbrücken bedroht die wirtschaftliche Prosperität im Kreis

Mit Sorge blicken Sven Ladeck, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, und seine Fraktionskollegen Lars Becker und Thomas Klann auf die aktuelle Verkehrsinfrastruktur im Kreisgebiet an der Grenze zur Stadt Düsseldorf. „Der Rhein wird ein wieder spürbares physisches Hindernis“, stellt Ladeck fest. „Der marode Zustand der Rheinbrücken zwischen dem Kreis und der Landeshauptstadt und darüber hinaus macht das ganz deutlich und erschwert die für uns selbstverständlich gewordenen Mobilität über den Rhein hinweg zunehmend.“

Dabei nimmt der Kaarster Kreistagsabgeordnete auch die in die Jahre gekommenen Brücken zwischen Köln und Leverkusen, im Herzen der Stadt Düsseldorf sowie zwischen Krefeld und Duisburg in den Blick. „Die Bauwerke sind vor Jahrzehnten konstruiert und errichtet worden. Damals konnte man weder die heutige Verkehrsdichte, noch das Gewicht der heutigen LKW von zum Teil über 30 Tonnen einkalkulieren.“          

Und genau um diese Schwerlastverkehre, beziehungsweise das künftige Verbot der Nutzung der Josef-Kardinal-Frings-Brücke für die Gefährte mit einem Gesamtgewicht über 30 Tonnen, geht es den drei CDU-Kreistagsabgeordneten. Nach einer neuerlichen Begutachtung der zentral gelegenen Brücke zwischen Neuss und Düsseldorf, musste die ab heute geltende Restriktion aufgrund des maroden Zustands des über 70 Jahre alten Bauwerks erlassen werden.

„Diese stellen wir auch keineswegs in Frage“, macht Lars Becker, mobilitätspolitischer Sprecher seiner Fraktion, deutlich. „Gleichwohl sehen wir deutlichen Nachbesserungsbedarf bei der Bewältigung der sich aus der Ablastung ergebenen Situation für den Warentransport. Die Brücke bildet die Hauptverbindungsachse zwischen den Neuss-Düsseldorfer Häfen. Die Restriktion ist mit deutlichen Umwegen für den Gütertransfer, dadurch entstehenden Mehrkosten und erhöhten Emissionen verbunden.  Hier hoffen wir, dass es der Landesregierung, insbesondere Verkehrsminister Krischer gelingt, schnell und umfassend nachzubessern.“

Die Zeit dränge, meint auch Thomas Klann, wie Becker ebenfalls CDU-Kreistagsabgeordneter aus Neuss und Vorstandsmitglied der Logistikregion Rheinland. Aus seiner Sicht ist eine Umleitung der Verkehre über die Fleher Brücke kein dauerhaft gangbarer Weg. „Die Fleher Brücke wird bereits seit Jahren notdürftig zusammengehalten, ihre Aufnahmefähigkeit der Verkehrsströme durch die Reduzierung von sechs auf vier Fahrsteifen ist begrenzt. Zugleich stemmt sie schon die Schwerlastverkehre der in Bau befindlichen Brücke in Leverkusen. Nun soll sie auch noch die täglich rund 600 LKW aufnehmen, die das zulässige Gesamtgewicht für eine Überfahrt über die Kardinal-Frings-Brücke überschreiten. Das ist der blanke Horror jedes Spediteurs."

Da der Neubau der Fleher Brücke beschlossene Sache ist, gebe es hier wenigstens eine Perspektive für eine zukünftige Verbesserung der Lage, ergänzt Sven Ladeck. „Diese Perspektive fehlt für die Kardinal-Frings-Brücke bislang in Gänze.“ Da die CDU im Rhein-Kreis Neuss in dieser Situation die wirtschaftliche Prosperität des Kreises und der Region gefährdet sehe, habe er zusammen mit dem Parteivorsitzenden Ansgar Heveling schriftlich einen dringenden Appell zur Verbesserung der Situation sowohl an Ministerpräsident Wüst, als auch an den zuständigen Minister Oliver Krischer gerichtet. „Wir gehen diesen Schritt, weil wir uns für die Unternehmen vor Ort einsetzen, weil wir die Gefährdung der Basis ihres ökonomischen Erfolgs und damit der Wertschöpfung im Rhein-Kreis Neuss nicht tatenlos hinnehmen wollen und können.“

Im verfassten Brief bitten Heveling und Ladeck die Landesregierung auch neue Verkehrsachsen über den Rhein und deren zügige Umsetzung in Betracht zu ziehen. „Die CDU Neuss hat mit einer Brücke nördlich der Kardinal-Frings-Brücke doch bereits einen praktikablen Vorschlag für eine neue und direkte Verbindung der wichtigen Hafengebiete der Städte erbracht. An Ideen für die zukunftsfähige Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur mangelt es uns also nicht“, sind sich die drei Kreistagsabgeordneten einig.         

Der Brief steht Ihnen untenstehend zur Ansicht bereit.