Senioren-Union macht Vorschläge zur Rentenreform: Mehr Anpassung, Gerechtigkeit, Transparenz und eine einheitliche Altersvorsorge
11.03.2025

Senioren-Union macht Vorschläge zur Rentenreform
Mehr Anpassung, Gerechtigkeit, Transparenz und eine einheitliche Altersvorsorge
Die Sicherung des Rentensystems hat im Bundestagswahlkampf kaum eine Rolle gespielt, sie ist aber eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Deshalb drängt die Kreis-Senioren-Union (SU) darauf, dass in den Koalitions-verhandlungen bei diesem Thema eine grundlegende und langfristig tragbare Lösung vereinbart wird. Auch wenn jetzt sicherheits- und verteidigungspolitische Entscheidungen sowie Finanzierungsfragen Priorität haben, Union und SPD müssen am Anfang der nächsten Legislaturperiode eine Rentenreform beschließen. Nach einer intensiven Diskussion und Beratung durch Renten-Experten kommt der Kreisvorstand der SU Rhein-Kreis-Neuss zu folgenden Empfehlungen:
Erstens:
Wir brauchen eine kontinuierliche Anpassung des Renten-Eintrittsalters an die allgemeine Lebenserwartung. Wer freiwillig länger arbeitet, soll steuerfrei hinzuverdienen können. Eine kapitalfinanzierte Ergänzung der Rente (nach Vorbild des schwedischen Modells) halten wir für sinnvoll.
Zweitens:
Die mangelnde Transparenz bei den versicherungsfremden Leistungen*, die nicht beitragsgedeckt sind, muss beendet werden. Es muss klar ersichtlich sein, welche Bundeszuschüsse für diese Zahlungen erforderlich sind. Grundsätzlich gehören diese Leistungen auf den Prüfstand.
Drittens:
Generell empfehlen wir eine Anlehnung an das Rentenmodell von Österreich, das eine langfristige Umstellung auf eine einheitliche Altersvorsorge bedeutet. Alle Erwerbsgruppen – auch Beamte oder Freiberufler - beteiligen sich hier gleichermaßen an der Finanzierung der Rentenversicherung. Trotz einiger Nachteile bei den Leistungen ist dieses System insgesamt gerechter, das krasse Missverhältnis zwischen Rentenhöhe und Pensionshöhe wird abgebaut. Auch die Bundeszuschüsse für die Rentenkasse und die Pensionen der Staatsdiener würden geringer ausfallen.
Die bei der Diskussion gewonnenen Erkenntnisse veranlassen die Kreis-SU zu dem dringlichen Rat:
„Als von der Rentenpolitik unmittelbar Betroffene erwarten wir von den Koalitionsverhandlungen Antworten, die eine Zukunftsfähigkeit der Altersvorsorge sicherstellen und keine Antworten, die wir aus den letzten 50 Jahren kennen. Union und SPD müssen einen neuen, pragmatischen Kurs einschlagen und sich dabei an den Erkenntnissen anderer Länder orientieren. Von den Sozialpolitikern der Koalitionäre erwarten wir mehr Mut und Kreativität.“ Die Kreisvorsitzende Ursel Meis ergänzt: „Wer in den Bundestag einzieht, ist von der Höhe der Rentenbezüge nicht betroffen. Es liegt wohl auch daran, dass sich hier kaum jemand an unserem im europäischen Vergleich niedrigen Rentenniveau von nur 48 Prozent stört“.
*Dazu gehören u.a. Leistungen für Kindererziehung, Zuschläge wie Grundrente, Renten in den neuen Bundesländern oder für NS-Verfolgte.