Von der Einsamkeit und unserer Aufgabe, ihr entgegenzutreten
08.04.2025

Einsam zu sein empfinden wir Menschen als eine der schlimmsten Erfahrungen, die wir machen können. Einsamkeit kann subjektiv empfunden werden, oder aber auch objektiv vorliegen. Als von Grund auf soziales Wesen kann Einsamkeit gravierende Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben.
„Für die CDU im Rhein-Kreis Neuss und mich persönlich stellt Einsamkeit als Thema eine der großen Herausforderungen für unsere Gesellschaft dar. Wir erleben, dass die direkte Kommunikation miteinander mehr und mehr der indirekten, digitalen weicht, dass sich viele Menschen in ihre privaten Strukturen zurückziehen. Hier muss in meinen Augen auch die Politik Dinge entgegensetzen und sich dem Thema eingehend widmen“, macht die erste stellvertretende Landrätin Katharina Reinhold als Vorsitzende des Ausschusses für Soziales und Wohnen deutlich.
Gemeinsam mit der Sprecherin der CDU-Fraktion im Ausschuss des Kreistages, Barbara Brand, lud sie daher die Vorsitzende des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen im Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen, Britta Oellers MdL (CDU), zu einem Themenforum der CDU-Kreispartei in den Kreissitzungssaal nach Grevenbroich ein.
Die Christdemokraten im Rhein-Kreis Neuss veranstalten seit geraumer Zeit sogenannte Themenforen, in denen sie für die Kreisgemeinschaft relevante Themen im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren.
In ihrem Impulsvortrag berichtete Frau Oellers über die Bestrebungen des Landes, Einsamkeit als gesellschaftlich hochbrisantes Thema auf institutionalisiertem Weg anzugehen. Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich persönlich des Themas angenommen und eine gesonderte Stabsstelle eingerichtet. Diese dient als Informations- und Kommunikationsknoten zwischen Hilfesuchenden, den Dienstleistern entsprechender Angebote und der Politik. NRW nimmt hierbei ebenso eine Vorreiterrolle unter den Bundesländern ein, wie bei der Umsetzung eines ersten Aktionsplans gegen Einsamkeit.
Der Vortrag von Frau Oellers verdeutlichte, wie vielschichtig das Gefühl der Einsamkeit ist und dass dieses weit über ältere Bevölkerungsgruppen hinausgeht. Vor allem auch junge Menschen sind zunehmend betroffen, insbesondere durch die verstärkte Nutzung von Medien.
„Das Thema Einsamkeit muss in der Gesellschaft stärker wahrgenommen und diskutiert werden. Die gesundheitlichen Aspekte des Themas werden hierzulande bisher viel zu wenig in die Betrachtung einbezogen. Ich danke Frau Oellers für die wichtigen Impulse, die sie und die CDU auf Landesebene setzen. Gerade junge Menschen müssen auf das Thema und mögliche Folgen von Einsamkeit aufmerksam gemacht werden, ehe negative Entwicklungen einsetzen“, betont Reinhold.
Barbara Brand ergänzt „Einsamkeit betrifft viele Menschen: arbeitslose Personen, Menschen mit fehlenden Sprachkenntnissen, alleinerziehende Eltern und Pflegepersonen. Wir müssen als Gesellschaft deutlich vermitteln: Du bist nicht allein. Es ist entscheidend, dass die Politik und die Gesellschaft insgesamt dieser leider zunehmenden Entwicklung aktiv entgegenwirkt.“
Die anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten reges Interesse und stellten zahlreiche Fragen, die vielschichtige Aspekte des Themas aufgriffen. Das Forum hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, Einsamkeit in den Mittelpunkt der politischen Diskussion zu rücken und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.