Gesundheitspolitischer Arbeitskreis der CDU lud zum Fachgespräch

Moderne Behandlungsmethoden bei Osteoporose

13.05.2004

Moderne Behandlungsmethoden bei Osteoporose

Moderne Behandlungsmethoden von Osteoporose-Patienten standen im Mittelpunkt eines gut besuchten Fachgesprächs, zu dem der Vorsitzende der CDU im Rhein-Kreis Neuss, Hermann Gröhe, und der Sprecher des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CDU auf Kreisebene, Dr. Daniel von Lennep, ins Neusser Johanna-Etienne-Krankenhaus eingeladen hatten.

Die Chefärzte Professor Dr. Jörg Jerosch (Orthopädie) und Dr. Gebhard Schmid (Radiologie) erläuterten zunächst anschaulich an Hand verschiedener Fotos und Röntgenbilder, wie durch die minimal invasive Ausfüllung der von Osteoporose betroffenen Wirbelkörper mit einem speziellen Knochenzement die Wirbelsäule wieder stabilisiert werde. Patienten, die auf Grund osteoporosebedingter Frakturen der Wirbelsäule an massiven Schmerzen und einer drastischen Einschränkung der Lebensqualität litten, erlebten eine rasche und deutliche Reduzierung der Schmerzen. Professor Jerosch wies auf die hohe Zahl von Osteoporose-Patienten hin, zu denen - so unterschiedliche Schätzungen - 10 bis 25 Prozent aller Frauen über 50 Jahren gehörten. Folgen des Verlustes an Knochenmasse seien Schmerzen und Fehlhaltungen, die bei unzureichender Behandlung zu Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung sowie zur Pflegebedürftigkeit führen könnten. Professor Jerosch und Dr. Schmid betonten das im Johanna-Etienne-Krankenhaus verwirklichte "interdisziplinäre Zusammenwirken". Dies sichere beispielsweise die Möglichkeit einer raschen operativen Intervention in den sehr seltenen, aber möglichen Fällen einer Komplikation bei der Zementausfüllung.

In der Diskussion spielten neben konkreten Fachfragen zur Therapie auch gesundheitspolitische Fragen eine große Rolle. So führe die anhaltende Budgetierung bei medizinischen Leistungen zu einer "Rationierung erforderlicher Diagnosemaßnahmen" und damit dazu, dass "nicht allen Patienten in der heute möglichen Weise geholfen wird".

An diese deutliche Kritik an der Lage in der Gesetzlichen Krankenversicherung konnte Dr. Mathias Höschel, der Vorsitzende des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CDU auf Landesebene, anknüpfen, der die Ziele des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CDU vorstellte. Man setze "auf ein Ende staatlicher Gängelung und eine sozial ausgestaltete Verstärkung von Eigenverantwortung, Transparenz und Wettbewerb". Der CDU-Arbeitskreis, der sich "als ein Netzwerk von Berufstätigen im Gesundheitswesen, politischen Verantwortungsträgern in diesem Bereich sowie weiteren, besonders an Fragen der Gesundheitspolitik interessierten Bürgerinnen und Bürgern versteht", werde sich "aktiv in die notwendigen gesamtgesellschaftlichen Debatten um die Zukunft unseres Gesundheitswesen einmischen".

Bevor die Veranstaltung bei Bier und Brezeln mit Gesprächen in lockerer Runde ausklang, konnte Dr. von Lennep auf die nächste Veranstaltung des Arbeitskreises in Neuss aufmerksam machen: Am 21. Juli geht es um "Arme Kinder - kranke Kinder?", also den Zusammenhang von Sozialstatus und Gesundheit bei Kindern, aber auch um Pläne für ein Präventionsgesetz, das die Finanzierung vorbeugender Maßnahmen auf eine verlässliche Grundlage stellen soll.