CDU im Rhein-Kreis Neuss wählte ihre Kandidaten für die Kommunalwahl 2004

Landrat Dieter Patt steht erneut an der Spitze der Reserveliste der Union

26.04.2004
Neuß-Grevenbroicher Zeitung vom 26. April 2004 - Von Friedhelm Ruf

Mit einem deutlichen Votum schickt die CDU im Rhein-Kreis Neuss Landrat Dieter Patt in den Kommunalwahlkampf, wo der 60-Jährige zum zweiten Mal die Mehrheit holen will. Am Samstag wurde der amtierende Landrat von der Kreisvertreterversammlung der Union mit 130 von 141 Stimmen erneut zum Kandidaten für dieses Amt gewählt. Lediglich fünf Delegierte stimmten gegen ihn, es gab sechs Enthaltungen. Noch deutlicher waren die Stimmen für Patt bei der Wahl der Reserveliste. Da wurde er mit 132 Ja-Stimmen und einer Ablehnung an die Spitze gewählt. Zur Kreistagswahl wird Patt also die Reserveliste anführen, gefolgt von Beate Pricking, Reiner Geroneit, Ulrich Herlitz und Karl Kress MdL.

"Dieter Patt steht für Liebe zur Heimat und erfolgsorientiertes Arbeiten für die Menschen im Kreis. Er verbindet jahrzehntelange Verwaltungserfahrung mit mutigen Zukunftsperspektiven, einer klaren Orientierung an unseren politischen Grundsätzen mit der Nähe zu den Menschen", lobte der CDU-Kreisparteivorsitzende Hermann Gröhe MdB die Vorzüge des Kandidaten. Das wurde dann auch von der überwiegenden Mehrheit der Delegierten so gesehen. Zu Beginn der Versammlung hatte Gröhe eine positive politische Bilanz gezogen. Der Rhein-Kreis sei Spitzenreiter, wenn es um Wirtschaftswachstum gehe, Dank der fleißigen Arbeitnehmer, erfolgreichen Unternehmern und einer Politik, die die Vorteile des Standortes stets gepflegt und weiter verbessert habe. Der Kreis verfüge über ein fest geknüpftes soziales Netz, in dem die faire Partnerschaft mit den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege eine zentrale Rolle spiele.

Unter den Kreistagsabgeordneten, die im September nicht mehr zur Wahl stehen, hob Gröhe einen heraus, der sich unter anderem als Sozialpolitiker einen Namen gemacht hat: Hermann-Josef Dusend, amtierender stellvertretender Landrat. "Für den überzeugten Christen Hermann-Josef Dusend ist der Einsatz für die Schwachen und Hilfsbedürftigen nicht irgendeine politische Aufgabe, sondern zentrales Anliegen einer humanen Ordnung", sagte Gröhe. Gemeinsam mit Hans-Ulrich Klose MdL habe Dusend vieles auf den Weg gebracht, was heute das soziale Miteinander im Rhein-Kreis ausmache: den Silbernen Plan im Bereich der Altenhilfe, die Unterstützung der Hospizarbeit, die Hilfen für Alleinerziehende in sozialen Notlagen und vieles mehr. Die Versammlung dankte Dusend, der dem Neusser Kreistag seit 1975 angehört und fünf Jahre Landrat war, mit stehenden Ovationen und zwei Musical-Karten. Für die übrigen verdienten Abgeordneten, die nicht mehr kandidieren, gab es Bücher.

Nach der Verabschiedung der Blick nach vorn: "Wir werden wieder gut aufgestellt auf die Bürger zugehen", sagte Dieter Patt, der sich ebenso wie Hermann Gröhe über die "gute Mischung" der Kandidaten freute. Neben erfahrenen Mitgliedern wird es auch neue Gesichter geben, wie etwa den Vorsitzenden der Jungen Union, Lars Christoph aus Kaarst. "Die Prognosen stehen nicht schlecht für uns", sagte Patt, der auch versprach, dass die CDU geschlossen auftreten werde. So etwas wie in der SPD mit der Abwahl von Dr. Udo Kissenkoetter werde es in der CDU nicht geben. Der Landrat wies vor der Vorstellung seiner Bilanz in den vergangenen fünf Jahren darauf hin, dass - wie eine Umfrage belege - Bürger der Kommunalpolitik den absoluten Vorrang einräumen. "Auf uns schauen die Bürger besonders. Alle anderen sind weiter weg." Das Amt des Landrates sei die Krönung seiner 44-jährigen Laufbahn. Aber es noch einmal zu machen, sei auch eine Familienentscheidung gewesen.