Flächendeckendes Netzwerk hilft Herzinfarktpatienten

Integrierte Versorgung bei Akutem Koronarsyndrom im Rhein-Kreis Neuss

03.11.2008

Integrierte Versorgung bei Akutem Koronarsyndrom im Rhein-Kreis Neuss

Zu einer Veranstaltung „Integrierte Versorgung bei Akutem Koronarsyndrom im Rhein-Kreis Neuss“ hatten CDU-Kreisvorsitzender Hermann Gröhe und der Ge-sundheitspolitische Arbeitskreis (GPA) eingeladen. Bei der Tagung in den Räumen der AOK begrüßte Gröhe-Stellvertreter Marcus Leßmann die Teilnehmer - Ärzte, Patientenvertreter und Leistungserbringer aus dem Gesundheitswesen. Landrat Dieter Patt sicherte in seinem Grußwort weiterhin die Unterstützung des Kreises für die wichtige Arbeit des Netzwerks „Akutes Koronarsyndrom ACS“ zu. Sodann erläu-terte Prof. Dr. Michael Haude, Chefarzt der Medizinischen Klinik I des Lukaskrankenhauses Neuss, die Struktur des Netzwerks im Zusammenwirken der Krankenhäuser, Kardiologen, Rettungsdienste und Krankenkassen, wobei er der AOK als federführender Krankenkasse seinen besonderen Dank für die Beteiligung aussprach. Aus den umfangreichen Ergebnissen für das Jahr 2007 gehe klar hervor: Das oberste Gebot ist Schnelligkeit. Je schneller ein Patient vom Beginn der Symptome bis zur Wiedereröffnung des Infarktgefäßes im Katheterlabor (diese stehen für den Rhein-Kreis Neuss nur im Lukaskrankenhaus zur Verfügung) behandelt wird, desto höher ist seine Überlebenschance. Liegt diese Zeit unter 2 Stunden, sind die Chancen am besten.
AOK-Regionaldirektorin Marion Schröder ergänzte die Ausführungen durch Informationen über die Finanzierung –im Rhein-Kreis Neuss gehört die AOK zu den Partnern des Netzwerks und unterstützt im Rahmen eines integrierten Versorgungsprogramms vor allem auch die medikamentöse Weiterbehandlung im Niedergelassenenbereich und das Evaluationsverfahren zur Auswertung der gewonnenen Daten.
Dr. med. Raimund J. Müller steuerte schließlich einen Erfahrungsbericht aus seiner Sicht als in Neuss niedergelassener Facharzt für Kardiologie bei. Er brachte zum Ausdruck, dass noch mehr Patienten einen Infarkt überleben würden, wenn sie diszipliniert ihre Medikamente nehmen würden.
In der vom GPA-Vorsitzenden Dieter Welsink moderierten Diskussion wurden weitere wichtige Fragen erörtert, und es wurde klar: Man kann sich vor dem Herzinfarkt durch Bewegung, gesunde Ernährung und Vermeidung von Risikofaktoren (Rauchen!) schützen. Wenn er trotzdem eintritt zählt jede Sekunde, und in der Folgezeit muss man diszipliniert leben. Das sog. ACS-Netzwerk im Rhein-Kreis Neuss ist ein wichtiger Standortfaktor. Dort, wo es diese Netzwerke gibt, werden die Folgen von Herzinfarkten statistisch gesehen günstiger bewertet.