Ortstermin an der Regiobahn-Strecke

Eine Entwicklungschance für die Neusser Nordstadt

01.08.2020

Eine Entwicklungschance für die Neusser Nordstadt

Seit rund vier Wochen laufen die Bauarbeiten am Teilstück der Regiobahn-Strecke über den Nordkanal, die der Vorbereitung eines zweigleisigen Betriebs zwischen dem Haltepunkt IKEA Kaarst und der Viersener Straße dient. „Die 150 Jahre alte Brücke war lediglich für einen Schienenstrang ausgelegt und muss daher durch eine für einen zweigleisigen Betrieb ersetzt werden“ erklärt der CDU-Kreistagskandidat und Aufsichtsratsvorsitzender der Regiobahn Heiner Cöllen. 

Gemeinsam mit Anna Holt, Stadtverordnete für die Morgensternsheide, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, dem CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden und Kreistagskandidaten Dr. Dieter W. Welsink sowie dem CDU-Stadtratskandidaten für den Wahlbezirk Morgensternsheide Jochen Hennen, besichtigte er das Bauvorhaben. Regiobahn Geschäftsführer Stefan Stach informierte vor Ort über die Details und die zukünftigen Planungen des Unternehmens für die Teilstrecke. 

Cöllen freut sich, dass die Arbeiten wie geplant ablaufen: „Es ist schön zu sehen, wenn sich akribische Vorbereitungen auszahlen. Die Regiobahn wird den Betrieb auf der Strecke nach aktuellem Stand pünktlich am Morgen des 12. August aufnehmen können. Der zweigleisige Ausbau der Strecke wird die Fahrplanstabilität durch die Möglichkeit des Begegnungsverkehres deutlich verbessern und einen Betrieb ohne Verzögerungen ermöglichen – nicht zuletzt im Lichte des geplanten elektrischen Zugebetriebes.“ 

Die Anwesenden besuchten ebenfalls den Streckenbereich nahe des Johanna Etienne Krankenhauses und der Morgensternsheide. An der Geulenstraße sollen die Züge in Zukunft zusätzlich halten. „Sofern die Stadt Neuss seine Einrichtung endgültig beschließt und die Stadtverwaltung den Beschluss vollzieht“ stellt Dr. Welsink fest. „Aktuell befindet sich das Vorhaben in der Planungsphase. Die Bau- und Betriebskosten des Haltepunktes lägen zu 100 Prozent bei der Stadt. Letztlich entscheidet daher allein der Stadtrat über das Projekt. Denn die zuerkannte Förderung in Höhe von 110 Millionen Euro durch das Land erstreckt sich nur auf die Elektrifizierung und die baulichen Maßnahmen, wie eben jener Brückenaustausch.“

Nach dem Willen der Anwesenden soll die Umsetzung so schnell wie möglich erfolgen. Für Anna Holt, Jochen Hennen und Dr. Welsink steht der Nutzen des Haltepunktes außer Frage: „Die Bürgerinnen und Bürger der Morgensternsheide sind aktuell vom ÖPNV abgeschnitten. Dieser Haltepunkt würde einen riesen Sprung nach Vorne bedeuten und eine schnelle Anbindung nach Kaarst, die Neusser Innenstadt und darüber hinaus garantieren, verdeutlichen Holt und Hennen. Dr. Welsink betont zugleich die Vorteile für das Personal und die Besucher des Johanna Etienne Krankenhauses, welche genauso vom Haltepunkt mit kurzen Wegen profitieren könnten, wie die Bürgerinnen und Bürger der Neusser Nordstadt: „Dieser Haltepunkt, verbunden mit einer Anbindung an den städtischen Busverkehr würde den Menschen vor Ort den Zugang zum komfortablen, schnellen und überregionalen Schienenpersonennahverkehr erschließen – es wäre ein gewaltiger Schritt in Richtung Zukunft.“ Holt, Dr. Welsink und Hennen appellieren daher an die Ratsmitglieder in Neuss, neben den entstehenden Kosten für die Stadt auch den Blick auf die aufgezeigten Vorteile und Nutzen in ihre Entscheidungsfindung einzubeziehen. „Wir dürfen diese Chance für die Neusser Nordstadt nicht verstreichen lassen“ bekräftigen die einmütig.

 

Für Landrat Hans-Jürgen Petrauschke kann die Errichtung des Haltepunktes nur die logische Schlussfolgerung sein: „Im Dezember wird die Regiobahn die Teilstrecke zwischen Mettmann und Wuppertal Hauptbahnhof in Betrieb nehmen. Damit wird die Attraktivität der regionalen SPNV-Infrastruktur weiter gestärkt. Ungeachtet der aktuellen Situation müssen wir langfristig denken und die Pendlerströme von der Straße auf die Schiene bringen. Dieser Haltepunkt könnte dazu beitragen, den Verkehr im Neusser Norden deutlich zu entlasten.“ 

„Eine durchgeführte Machbarkeitsstudie hat dies bereits bestätigt, fügt Heiner Cöllen an. Auch der VRR würde den Bau des Haltepunktes begrüßen.