Sitzung des Kreistages abgesagt

„Die Lage ist ernst“

15.12.2020

„Die Lage ist ernst“

In Abstimmung mit den Vorsitzenden der im Kreistag vertretenen Fraktionen erfolgte gestern die Absage der für den morgigen Mittwoch geplanten Sitzung des Kreistages mit Blick auf die Zuspitzung der pandemischen Lage.
Das Hauptaugenmerkt der Sitzung sollte auf die Einbringung des Entwurfes des Kreishaushaltes durch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gelegt werden. Stattdessen vereinbarte die Kreisverwaltung eine Videokonferenz der Fraktionsvorsitzenden um etwaige Beschlüsse im Sinne der Dringlichkeit fassen zu können.

Dr. Dieter W. Welsink, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, stimmt dem Vorgehen der Verwaltung zu. „Wir begrüßen die Absage der Kreistagssitzung ausdrücklich. Die aktuelle Situation mahnt jede und jeden von uns zu vernünftigem Handeln. Eine Sitzung mit 76 Abgeordneten plus Verwaltungsspitze und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung in einem Raum, wenngleich es sich dabei um eine verhältnismäßig große Sporthalle handelt, wäre aus unserer Sicht nicht angebracht gewesen.“ Den Kreispolitikern wohne eine gewisse Vorbildfunktion inne, so Dr. Welsink weiter. „Zugleich soll natürlich jede und jeder Anwesende der Sitzung vor einer möglichen Infektion geschützt werden. Die Lage ist ernst und wir sind als Gesellschaft dazu verpflichtet die am Sonntag beschlossenen Maßnahmen mitzutragen. Nur gemeinsam bekommen wir das Virus in den Griff.“

„Das Infektionsgeschehen in Deutschland und die zunehmende Belastung unseres Gesundheitssystems – allen voran für das Personal und die Ärzteschaft in den Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen sowie der ärztlichen und therapeutischen Praxen aber auch für die engagierten Kräften in den Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet – verdeutlicht den Ernst der Lage. Covid-19 ist eine potenziell tödlich verlaufende Krankheit und kann auch bei asymptomatischem Verlauf schwerwiegende Symptome entwickeln“, fügt die CDU-Kreistagsabgeordnete Barbara Brand in ihrer Funktion als Vorsitzende des neu gegründeten Gesundheitsausschusses im Kreistag an.

In Anbetracht der engagierten Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes macht Brand deutlich, dass die Kontaktverfolgung insbesondere durch Treffen im privaten Raum erschwert werde. „Die Damen und Herren im Gesundheitsamt gehen seit Wochen an die eigenen Belastungsgrenzen und darüber hinaus, um die Infektionsketten nachverfolgen zu können und so die Verbreitung des Virus einzudämmen. Unsere Pflicht als Teil dieser Gesellschaft besteht in meinen Augen darin, die Zahl der Kontakte – auch im Privaten – auf ein notwendiges Minimum zu beschränken und somit die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung und die AHA-Regeln zu unterstützen.“

Natürlich widersprechen Kontaktbeschränkungen der Idee von Weihnachten als Fest der Familie, an dem man seine Liebsten besucht und die gemeinsame Zeit genießt. Doch, betonen Brand und Dr. Welsink gemeinsam, müsse der Verzicht auf Kontakt zum Schutze der eigenen Gesundheit und der der Familienmitglieder in diesem Jahr als wertschätzende Geste und solidarischen Akt verstanden werden. „Wenn wir schnellstmöglich verhindern wollen, dass täglich mehrere hundert Menschen an oder mit Covid-19 sterben, dass Patienten im Krankenhaus ohne Besuch auskommen müssen, dass Sterbende wie Angehörige sich nicht voneinander verabschieden können, dass pflegebedürfte Personen in Einrichtungen nur sehr eingeschränkt Besuch empfangen können, dann müssen wir nun alle gemeinsam auch über die Festtage die Infektionszahlen während dieses harten Lockdowns durch unser Handeln positiv beeinflussen. Wir haben es selbst in der Hand“ mahnt Dr. Welsink abschließend.