Beim CDU Kreisverband wurde Geschichte lebendig

Die „Drei heiligen Königen von Neuss“ berichteten.

22.09.2011

Die „Drei heiligen Königen von Neuss“ berichteten.

Zu einem interessanten und spannenden Abend hatte Kreisvorsitzender Lutz Lienenkämper MdL eingeladen. Der Historiker Dr. Guido Hitze, Autor des 3-bändigen Buches "Verlorene Jahre? Die nordrhein-westfälische CDU in der Opposition 1975-1995" und profunder Kenner der Geschichte der CDU in NRW, hielt einen Vortrag zum Thema "Zwischen Düsseldorf und Bonn - Anmerkungen zum parlamentarischen Wirken Neusser Christdemokraten im Spannungsfeld zwischen Bund und Land" und befragte im Rahmen einer Podiumsdiskussion die früheren Landtagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Peter Giesen (Jüchen, inzwischen 90 Jahre), Dr. Heinz Günther Hüsch (Neuss, 82) und Dr. Hans-Ulrich Klose (Korschenbroich, stv. Landrat, 76) zu damaligen Ereignissen und heutigen Bewertungen.

Dr. Hitze: „Dem Historiker stehen Unterlagen in Form von Briefen, Berichten, Protokollen usw. zur Verfügung. Aber das Befragen von Zeitzeugen ist immer eine gute Gelegenheit, Wissenslücken zu schließen.“ Während Peter Giesen den Einfluss der CDU auf die Bildungs- und Schulpolitik erläuterte, schilderte „Altmeister“ Dr. Hüsch anschaulich und pointiert seine Erkenntnisse aus den verschiedenen Untersuchungsausschüssen. Dr. Klose verglich die persönlichen und fachlichen Eigenheiten der Fraktionsvorsitzenden Heinrich Köppler, Kurt Biedenkopf und Bernhard Worms, wobei er auch ein genaues Bild des Ministerpräsidenten Johannes Rau zeichnete. Aber auch die Verdienste von Willy Wimmer, der beharrlich den damaligen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl dazu gebracht hatte, mit Lothar de Maiziére zu sprechen, wurden gewürdigt. Das Telefonat, das auch auf Vermittlung von Alfons Kranz im Pressehaus Neuss stattfand, war die Grundlage für den Wahlerfolg der „Allianz für Deutschland“, dem Wahlkampfbündnis der DDR-Parteien CDU, DSU und DA in der Volkskammerwahl am 18. März 1990. CDU-Kreisvorsitzender Lienenkämper dankte am Ende für diesen spannenden und unterhaltsamen Abend und stellte noch einmal das zentrale Anliegen des Projektes „Geschichte der CDU im Rhein-Kreis Neuss“ heraus, dass auch in den Stadt-, Gemeinde- und Ortsverbänden die Sicherung des noch Vorhandenen erfolgt, durch das Aufschreiben von Namen, Ereignissen und Erinnerungen.