Bauer Willi und CDU ziehen Zwischenfazit: 1 Jahr nach den Bauernprotesten – was hat sich geändert?
11.01.2025

Ein Jahr nach den bundesweiten Bauernprotesten haben sich Bauer Willi (Dr. Willi Kremer-Schillings), eine der bekanntesten Stimmen der Landwirtschaft, und Carl-Philipp Sassenrath, CDU-Bundestagskandidat, zu einem konstruktiven Austausch in Rommerskirchen getroffen.
Im Fokus stand die Frage: Was hat sich ein Jahr seit den Bauernprotesten tatsächlich für die Landwirtschaft in Deutschland geändert? Das Gespräch beleuchtete die aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft, die Rolle der Politik und die Erwartungen der Landwirte an eine zukünftige Bundesregierung.
Vor einem Jahr sorgten Bauernproteste landesweit für Aufmerksamkeit. Tausende Landwirte fuhren mit Traktoren in Städte und blockierten Straßen, um auf steigende Belastungen durch Bürokratie, sinkende Erzeugerpreise und neue Umweltauflagen aufmerksam zu machen. Ziel war es, die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf den Betrieben zu verbessern und die Politik zu einem Umdenken zu bewegen. Bauer Willi brachte deutlich zum Ausdruck, dass sich viele seiner Berufskollegen trotz der Proteste weiterhin unverstanden fühlen.
„Die Proteste haben gezeigt, wie dringend die Lage ist. Ein Jahr später hat sich zu wenig geändert. Es ist Zeit für echte Lösungen für die Praxis, keine leeren Versprechungen“, erklärte Bauer Willi während des Treffens.
Carl-Philipp Sassenrath hob hervor, dass die CDU die Anliegen der Landwirte ernst nehme und betonte die Bedeutung des kontinuierlichen Dialogs. „Die Proteste waren ein wichtiger Weckruf. Auch Landwirtschaft ist Wirtschaft. Das gerät zu schnell in Vergessenheit. Ich verstehe, warum die Landwirtschaft sich in besonderer Weise umzingelt führt: von Bürokratie, Belastungen und häufig auch Misstrauen.”
Ein zentrales Thema des Treffens war die Balance zwischen wirtschaftlicher Tragfähigkeit und den wachsenden Ansprüchen an Natur-, Umwelt- und Klimaschutz.
Beide Gesprächspartner waren sich einige, dass eine stärkere Wertschätzung für regionale Produkte und ein bewussteres Konsumverhalten der Verbraucher Teil der Lösung sein müssen, um die hiesige Lebensmittelversorgung ansprechend zu gestalten.
„Es ist nicht richtig, die Landwirte allein für Umweltprobleme verantwortlich zu machen“, betonte Bauer Willi. „Wir arbeiten täglich hart daran, nachhaltiger zu werden – ob durch reduzierte Düngemittel, Bodenschonung oder Tierwohlmaßnahmen. Aber
diese Umstellungen kosten Zeit und Geld, das viele Betriebe nicht haben und die Verbraucher immer weniger gewillt sind zu bezahlen.“
Sassenrath ergänzte: „Die Landwirtschaft kann und möchte ein Teil der Lösung sein. Das muss - wie überall - wirtschaftlich funktionieren. Die Grundlage dafür ist: Schluss mit ständigem Misstrauen gegen die Landwirtschaft und zu Beginn der Legislaturperiode eine Bestandsaufnahme verbunden mit einem Sofortstopp für neue Regelungen.”
Die CDU möchte die Agrardieselrückvergütung wieder einführen und den Wolfsbestand regulieren, damit weniger Weidetiere gerissen werden. Außerdem sollen junge Landwirte, innovative Technologien und nachhaltige Bewirtschaftung besonders gefördert werden. Eine zwangsweise Stilllegung von Flächen lehnt die CDU ab.
Abschließend zog Bauer Willi ein Jahr nach den Bauernprotesten ein gemischtes Fazit: „Die Proteste waren ein erster Schritt, aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Wir brauchen mutige Entscheidungen in der Politik, die langfristig gedacht sind.“
Sassenrath betonte, dass er sich dafür einsetzen werde, die Landwirtschaft in Deutschland wieder zu stärken und den Dialog zwischen Bauern und Politik zu intensivieren.